Autorin
Verlag
Erschienen
englische Originalausgabe
2017
deutsche Erstausgabe
20.12.2019
Seiten
378
Preis
EUR 12,90 (Amazon)
Manchmal passiert das Unerwartete.
Manchmal bringt dich jemand dazu, deine eigenen Regeln zu brechen.
Nachdem sie als Kind von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht wurde, glaubt Allison nicht mehr daran, dass irgendetwas im Leben von Dauer ist. Sie verbringt ihre Zeit am College zurückgezogen und meidet den Kontakt zu anderen. Das ändert sich, als sie zufällig Teil eines sozialen Experiments wird: 180 Sekunden soll sie Augenkontakt mit einem Fremden halten. Doch weder sie noch Esben, der Social-Media-Star, der ihr gegenübersitzt, rechnen damit, dass dies ihr Leben für immer verändert...
Als Erstes möchte ich auf das wunderschön gestaltete Cover eingehen: Es ist in einem schlichten rosa-weißen Farbverlauf gehalten der nach unten in ein tiefes Blau übergeht. Ich finde die Gestaltung des Covers wirklich sehr gelungen und kann mir auch gut vorstellen, dass das ein wichtiger Faktor für viele ist, das Buch zu kaufen.
Normalerweise finde ich, dass solche Romane immer sehr gleich aufgebaut sind, was natürlich auch vollkommen ok ist, schließlich kann ja nicht jeder das Rad neu erfinden. Aber diese Geschichte fand ich anders und zwar in einem sehr positiven Sinn. Es werden hier viele wichtige Themen behandelt und zwar richtig behandelt, sodass man einen Einblick kriegt, wie es den jeweiligen Personen in dieser Situation geht.
Am Anfang des Buches kämpft Allison mit schweren Beziehungsproblemen; dadurch, dass sie als Kind nie ein richtiges Zuhause hatte, fällt es ihr schwer, jemandem zu vertrauen und mit jemandem eine Bindung einzugehen, da sie immer wieder die Angst hat, dass diese Person irgendwann aus ihrem Leben verschwindet.
Nach dem 180 Sekunden-Experiment schafft sie es jedoch mithilfe von Esben bzw. gerade wegen ihm, diese Angst zu besiegen und sich auf ihn einzulassen. Was mir besonders gut gefallen hat ist die Tatsache, dass es bei dieser Liebesgeschichte nicht zu unzähligen Dramen, Trennungen und Streits gekommen ist.
Aber natürlich musste es auch in dieser Geschichte einen Konflikt geben: Steffi, die beste Freundin von Allison und die einzige Person, der sie vor Esben vertraut hat, hat Krebs im Endstadium. Zunächst schließt Steffi Allison komplett aus und zieht sich zurück, da sie nicht möchte, dass Allison sie leiden und sterben sieht. Aber im letzten Moment besinnt sie sich dann doch wieder und möchte Allison an ihrem Sterbebett haben.
Hier kommt ein weiterer wundervoller Handlungsstrang dieser Geschichte zum Vorschein: Esben ist ein gefeierter Social-Media-Star, der mit seinen Sozialexperimenten eine große Schar an Followern auf Instagram und Twitter für sich begeistern konnte. Hier wird aufgezeigt, dass es zwar sehr viel Hass, Neid und Missgunst im Internet gibt, aber dass es gegenteilig auch dazu genutzt werden kann, um Personen in kniffligen Situationen schnelle Hilfe zu bieten. So organisieren Esben, Allison, Kerry und ihre Freunde mithilfe der Follower z.B. eine supertolle Geburtstagsparty für ein kleines Mädchen. Oder sie helfen Esben und Allison eben, zu Steffi zu kommen. Es beginnt sich eine Kette von Uneigennützigkeiten in Gang zu setzen, um das fast Unmögliche zu schaffen: Es werden Flugtickets und gebuchte Limousinen verschenkt, vermeintlich harte Motorradfahrer zeigen ihr großes Herz, indem sie Esben und Allison schnell zum nächsten Flughafen bringen und und und...
Diese Message, die hier rübergebracht wird, finde ich sehr wichtig und es bringt einen sehr zum Nachdenken.
Das Ende der Geschichte ist natürlich sehr tragisch und es baut sich dann doch ein kleiner Konflikt zwischen den Protagonisten auf, doch dieser kann glücklicherweise sehr schnell beseitigt werden und wir erhalten ein schönes Happy End.
Zusammengefasst kann ich dieses Buch wirklich sehr empfehlen, es vermittelt gute Werte und zeigt auch, dass man mithilfe der richtigen Person aus seinem Schneckenhaus ausbrechen und seine eigenen Regeln durchbrechen kann.